Twin-Tip GmbH & Co. KG

Allgemeine Informationen

Die Routinediagnostik der Sensibilität – immer schon Pflichtbestandteil jeder fachneurologischen Befunderhebung – ist auch in der Diabetologie und Allgemeinmedizin unverzichtbar, hier primär im Hinblick auf diabetogene periphere Polyneuropathien als Mitauslöser des diabetischen Fußsyndroms.

Dabei gilt es, aus einer Vielzahl neurologischer Untersuchungstechniken diejenigen auszuwählen, die mit vertretbarem Aufwand zuverlässige Ergebnisse von praktischer Relevanz liefern.

„Der apparative und zeitliche Aufwand soll in einem vernünftigen Verhältnis zu dem zu erwartenden praktischen Untersuchungsergebnis stehen“ (Marco Mumenthaler)

Von den insgesamt 13 (!) bekannten und etablierten klinischen Untersuchungstechniken zur Sensibilitätsprüfung haben sich diese drei als praktikabel erwiesen:

TIP-THERM zur Temperatursinn-Prüfung
10g-Monofilament zur Prüfung der Oberflächensensibilität
128 Hz-Stimmgabel zur Prüfung des Vibrationssinns

Temperatur- und Berührungssensibilität nehmen dabei eine Sonderstellung ein. Sie werden unter dem Begriff „protektive Sensibilität“ zusammengefaßt und sind nicht nur wegen ihrer diagnostischen Wertigkeit, sondern auch wegen des unmittelbaren praktischen Nutzens für Diabetespatienten hervorzuheben.

Wird diese protektive Sensibilität in regelmäßigen Abständen überprüft, ist damit ein Sicherheitscheck für die frühestgefährdeten Fasern (markarme bzw. marklose A-Delta und A-Beta-Fasern) etabliert:

Für den behandelnden Arzt bedeutet das:

  • Diagnosestellung des diabetischen Fußsyndroms zum frühestmöglichen Zeitpunkt.
  • Zeitgewinn für die Therapie.

Für Patienten besteht der unmittelbar-praktische Nutzen in einer klaren Handlungsanweisung:

bei intakter protektiver Sensibilität sind die Füße wie bei jedem Gesunden belastbar und damit als wichtiger Faktor „Muskelaktivität“ in das Diabetesmanagement integrierbar. Bei Störungen der protektiven Sensibilität ist ein präklinisches Stadium des diabetischen Fußsyndroms anzunehmen. Ab hier gelten die podologischen Regeln für das diabetische Fußsyndrom, um den weiteren Verlauf soweit möglich aufzuhalten oder zu verzögern.