Twin-Tip® Gebrauchshinweise
Zum Ein- und Ausfahren des Monofilaments nimmt man die beiden Stirnseiten des Drehbolzens mit Druck zwischen Daumen und Zeigefinger und dreht mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand das Instrument so um die Bolzenachse, daß das Monofilament freikommt bzw. wieder in die Schutznut gleitet.
Die Prüfung des Berührungssinns mit dem ausfahrbaren Monofilament erfolgt plantar im Bereich des Metatarsale II, indem die Spitze des Monofilaments mit definiertem Druck so der Haut aufgesetzt wird, dass sich das Filament bogenförmig ohne abzuknicken biegt. So wird ein reproduzierbarer axialer Druck von etwa 10g ausgeübt. Wird dieser definierte Druck vom Patienten wahrgenommen, ist sein Berührungssinn an der untersuchten Stelle intakt. Empfehlenswert sind zusätzlich 6 bis 8 weitere Untersuchungsstellen pro Fuß, jeweils ohne Sichtkontrolle durch den Patienten.
Tipp:
Das Monofilament unterliegt einer Materialermüdung und sollte rechtzeitig
und regelmäßig ausgetauscht werden, sobald das Biegevermögen erkennbar nachlässt. Siehe unter „Austausch des Monofilaments“.
Nach Wiedereinfahren des Filaments kann der Temperatursinn geprüft werden, indem am Fußrücken in Höhe des Großzehengrundgelenks in unregelmäßigem Wechsel und ohne Sichtkontrolle durch den Patienten neutral jeweils eine Stirnseite des Instruments für mindestens 3 Sekunden vollflächig aufgesetzt wird. Dabei wird der Sinneseindruck ( Kalt / Warm / nicht sicher unterscheidbar ) abgefragt. Empfehlenswert sind auch bei diesem Untersuchungsverfahren mindestens 6 – 8 weitere Untersuchungsstellen pro Fuß.
Tipp:
Verhornte Hautareale bitte unbedingt meiden. Neben den typischen Untersuchungsstellen kommen an der Fußsohle alternativ nicht verhornte Areale am Vorfuß bzw. am Fußgewölbe infrage.
Tipp:
Optimale Untersuchungsposition: Patient in Bauchlage, Kniegelenk rechtwinklig gebeugt, sodaß die Fußsohle in waagrechter Position nach oben zeigt. Gute Zugänglichkeit für die TWIN-TIP® - Untersuchung ohne optische Kontrollmöglichkeit des Untersuchungsvorgangs durch den Patienten, Ulcus-Risikostellen der Fußsohle im Blickfeld des Untersuchers.
Tipp:
Bei höheren Umgebungstemperaturen oder bei längerdauerndem Gebrauch des TWIN-TIP® (mehr als 5 Patienten in Folge) empfiehlt es sich, ein Instrument zum Wechseln zur Verfügung zu haben und das jeweils nicht benutzte Instrument im Depot-Discus abkühlen zu lassen. Es handelt sich dabei um einen Metallblock mit Aufnahmebohrung für den TWIN-TIP® - Kaltkopf. Die so erzielte größere Oberfläche bewirkt eine schnellere Abkühlung auf Umgebungstemperatur. Nach kurzer Zeit ist TWIN-TIP® wieder einsatzklar.